Voraussetzungen für physiologisch korrektes Tragen

Das Baby sollte in einem dafür vorhesehenen Tragetuch oder Tragehilfe getragen werden.
Inziwschen gibt es eine riesige Auswahl, wobei jedoch leider nicht alle geeignet sind, um die Anatomie des Babys optimal zu unterstützen.

Eine Tragehilfe / ein Tragetuch sollte …

  • … Babys Rücken gut stützen und trotzdem die kindliche Anatomie unterstützen
  • … sich am Baby straffen lassen
  • … es dem Baby ermöglichen, seinen Rücken runden zu können, wenn es schläft und strecken zu können, wenn es wach ist
  • … die Beine in die Anhock-Spreiz-Haltung (ASH) bringen – in dieser Haltung befinden sich die Knie des Babys ca. auf Höhe dessen Bauchnabels (M-Position)
  • … das Baby nicht in sich zusammen sacken oder seitlich wegkippen lassen

Tragen sol für beide bequem sein, …

für den Tragenden

  • bequeme Träger bei Tragehilfen
  • keine Schnallen auf der Schulter oder am Rücken, die drücken könnten
  • beim Tragen im Tuch sollte das Tuch breit über die Schultern verlaufen
  • du solltest keine Rückenschmerzen bekommen!

für den Tragling

  • weicher, anschmiegsamer Stoff – am besten Tragetuchstoff
  • faltenfreier Stoff über dem Rücken
  • ein individuell einstellbarer Steg bei einer Tragehilfe, der die Anhock-Spreiz-Haltung ermöglicht
Merke

Bitte trage dein Baby immer mit dem Blick zu dir! (face to face)

Bei der Trageweise »in Fahrtrichtung« gehen alle Vorteile des Tragens verloren.

  • die Anhock-Spreiz-Haltung ist nicht gegeben (sie unterstützt eher die Hüftdisplasie)
  • das Baby kann seinen Rücken nicht runden
  • es kann sich nicht anlehnen und ruhig schlafen
  • zudem ist es der vollen Reizüberflutung hilflos ausgesetzt

»Vielmehr wir das Baby oftmals in ein unphysiologisches Hohlkreuz gedrückt, da die Träger/Tuchbahnen von vorn über die Schultern ziehen und sie nach hinten drücken.
Zudem sitzt das Kind nicht auf dem Popo mit Windelpaket, stattdessen wird das Gewicht auf die noch knorpeligen Strukturen der Symphyse, des Beckens verlagert, d. h. es sitzt auf dem Schritt, bei Jungen betrifft das zusätzlich auch die Hoden.
Ein Baby, dass mit Blick nach vorn getragen wird, wirud mit allen Infornationen aus der Umwelt konfrontiert. In dem Alter können die Kleinen aber noch nicht zwischen Wichtig und Unwichtig filtern und wisen auch noch nicht, wie man dies sozusagen ausblenden kann. Somit strömen alle Reisze von außen auf das Kind ein, welches denen in solch einer Trageweise ausgeliefert ist.
Auch wenn Babys, die so getragen werden, unwahrscheinlch munter wirken und es ihnen zu gefallen scheint, könnn sie dieser Reizüberflutung nicht entkommen. Zum einen lässt diese Trageweise es nicht zu und zum anderen hält so ein strakes reizangebot die Kleinen gefangen, leidr auch wenn es zu viel ist.
Bei einer korrekten Trageweise kann das Baby den Kopf ablegen, wenn es müde ist. Das köpfchen kann zur Seite sacken, die Körperspannung lässt nach und die Reize geraten aus dem gesichtsfeld und somit ist die Faszination für das Kleine unterbrochen.
Wenn die Kleinen also schon so neugierig sind, dass sie mehr von der Umgebung sehen möchten, könnte man sie entweder im seitlichen Hüftsitz tragen, oder man geht zur Rückentrageweise über. Dabei soll das Kind so getragen werden, dass es über die Schulter des Tragenden hinweg die Umgebung beobachten kann.« 1

1 Blick noch vorn – Kommentar von Dr. E. Kikilions (www.Didymos.de/DIDYMagazin/Tragehilfen/Trageweisen/Blick-nach-vorn-Kommentar-von-Dr-E-Kirkilionis)